Philosophie der Dummheit – Gegen Denkfaulheit und Ignoranz

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Philosophie der Dummheit

 

Gegen Denkfaulheit und Ignoranz

Wer nicht wahrhaben will, was nicht in sein Weltbild passt, gefährdet mit seinen Entscheidungen sich und andere.
Petra Gehring und Heidi Kastner im Gespräch mit Simone Miller
Bringt Dummheit uns in Gefahr durch mutwillige Ignoranz? Oder ist sie einfach menschlich und hat moralisch sogar gute Seiten? Philosophin Petra Gehring und Psychiaterin Heidi Kastner diskutieren das vermeintlich simple Thema ziemlich kontrovers.

Wer ein Verhalten dumm nennt, sieht nichts Gutes darin. Das versteht sich heute quasi von selbst. Aber es war nicht immer so, sagt Petra Gehring, Professorin für Philosophie an der TU Darmstadt. Vor dem Beginn der Neuzeit kursierten viele Geschichten und Erzählungen, in denen der oder die „Dumme“ als durchaus sympathische Gestalt in Erscheinung trat.

 

Merkmale der „guten Einfalt“

„Unschuld, Kindlichkeit, Staunenkönnen, Treue, beim Eindeutigen bleiben, dem Schein vertrauen, keine Hintergedanken, keine Kalküle verfolgen“, all diese Eigenschaften könnten als Stärken aufgefasst werden, sagt Gehring: als moralisch positive Merkmale einer „guten Einfalt“.

 

Die österreichische Psychiaterin Heidi Kastner hat eine andere Sicht auf die Dummheit. Nach ihrer Auffassung ist sie „eine der größten Bedrohungen, denen wir gegenüberstehen.“ Denn Dummheit ist für Kastner eine Form „bewusster Ignoranz“, die zu gravierenden Fehlentscheidungen führen kann. Besonders eklatant zeige sich das an der Klimakrise.

Man blendet unliebsame Erkenntnisse aus, zieht die momentane, eigene Befindlichkeit vor und verschließt sich dem Nachdenken über die Folgen.

Psychiaterin Heidi Kastner über die Klimakrise

Diese Haltung fällt für Kastner unter den Begriff einer „malignen“ – also „bösartigen“ und potenziell tödlichen – Dummheit, die auf die Bedürfnisse anderer keinerlei Rücksicht nimmt: „Es geht ja nicht nur um die Folgen für mich, es geht ja auch um die Folgen für größere Systeme. Und genau diese Form von maligner Dummheit hat das größte Schädigungspotenzial überhaupt. Das sieht man an der Klimakrise par excellence.“

Unwillle, gründlich nachzudenken

Mit eingeschränkten geistigen Fähigkeiten oder mangelnder Bildung hat „Dummheit“ für Kastner und Gehring nichts zu tun. Dass jede und jeder von uns sich einmal dumm verhalten kann, sei „eine unvermeidbare Auswirkung der Conditio humana“, so Kastner.

 

Problematisch sei nicht eine angebliche Unfähigkeit, vernünftige Entscheidungen zu treffen, sondern der Unwille, sich dafür gut zu informieren und gründlich nachzudenken, meint auch Petra Gehring.

Probleme wirft Dummheit auf, wenn es sich um Gedankenfaulheit handelt, Bequemlichkeit dahintersteckt oder gar Borniertheit, Rechthaberei, Unbelehrbarkeit, Oberflächlichkeit, Arroganz.

Petra Gehring, Philosophin

Ein weiterer Faktor sei Zeit, sagt Gehring. Ein großer Teil von selbst verschuldeter Dummheit komme schlicht durch Zeitmangel zustande, „weil man schnell damit fertig sein will, weil man sich nicht kümmern möchte“. Gehring rät deshalb dazu, im Zweifel das Tempo zu drosseln, denn:
„Entschleunigung ist ein Weg zur, guten Dummheit‘, wie auch ein Weg zur Klugheit.“


Heidi Kastner: „Dummheit“

Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 2021
101 Seiten, 18 Euro




Die Impfpflicht … und bist Du nicht willig, so brauch‘ ich Gewalt.

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Die Impfpflicht … und bist Du nicht willig, so brauch‘ ich Gewalt.

Früher, in Zeiten der Kaiser und Könige, als alle Macht in deren Händen lag, tröstete man das Volk unter anderem mit dem Psalm 23.

Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,

und so weiter.

In der Demokratie, so heißt es in alten, überholten Schriften, bestimmt die Mehrheit des Volkes über die Gesetze.

Die Wissenschaft weiß jedoch schon seit längerem, dass das Volk nicht nur dumm, faul und gefräßig ist, sondern eben auch so etwas, wie ein Gewohnheitstier, also nie von sich aus auf die Idee kommen würde, in der notwendigen schnellen Abfolge immer neue Gesetze zu erlassen, wie es Wirschaft, Wachstum und die Wechselfälle des Lebens erfordern.

Darum lässt man das Volk, wenn es gilt, Gesetze zu erlassen, ganz und gar außen vor und beschäftigt es lieber mit dem, was es am liebsten tut, nämlich nach dem zu greifen, was gerade am verlockendsten aussieht. Das Volk braucht nicht zu denken, es braucht nicht zu handeln, es genügt ihm, wenn es hin und wieder etwas wählen kann.

Um dieses Gewohnheitstier „Volk“ in Bewegung zu bringen, damit es auch ja richtig wählt, wurden ausgeklügelte Systeme geschaffen, mit denen über die vollständig erforschten Mechanismen von Angst und Panik dem Volk ein dringender Handlungsbedarf suggeriert wird. Weil das Volk jedoch dumm, faul und gefräßig und von sich aus weniger handlungswillig ist als ein störrischer Esel, bleibt von alledem im Volk nicht viel mehr übrig als ein allgemeines Unbehagen. Das Volk hat zwar von der Sache nichts kapiert, wird es auch nie kapieren,  weshalb es vollkommen egal ist, welche Sache man vor dem Volk als angsterregenden Popanz aufbläst, aber es fühlt sich einerseits gefordert und andererseits unfähig, dieser Forderung zu genügen, und entwickelt ein Schuldgefühl, was es wiederum als ziemlich unangenehm empfindet und gerne wieder loswerden möchte. Religiöse Führer nennen das Sünde und fordern Reue und Buße und versprechen dafür Erlösung.

In der Politik ist es nicht anders. Ein Erretter erscheint, verspricht, die Last der Sünde auf sich zu nehmen und die Sünder zu erlösen, wenn sie nur Reue zeigen und Buße tun, während jene, die nicht aufhören, zu sündigen, mit Höllenfeuer und ewiger Pein zu rechnen haben.

So hat man also Jahr um Jahr, und jedes Jahr ein bisschen fürchterlicher die Gefahren einer Kinderkrankheit an die Wand gemalt und Erlösung all jenen versprochen, die sich freiwillig impfen lassen. Aber das Volk, dumm, faul und gefräßig, hat diese Warnungen nicht so ernst genommen, wie es sie hätte nehmen sollen und die Kindlein vielleicht noch zur ersten Mehrfach-Impfung getragen, es bei der notwendigen zweiten aber soweit schleifen lassen, dass die Pharma-Industrie auf ihren Impfstoffen sitzen geblieben ist und die Kinderärzte nicht die Umsätze erzielen konnten, die bei vollständiger Durchimpfung durchaus möglich wären.

Das Volk ist dumm, faul und gefräßig. Die Mehrheit, die dem Erlöser glaubt, selbst wenn er nicht Jesus, sondern einfach nur Jens heißt, war schon so gut wie sicher, eine Impfquote von 93 Prozent war schon erreicht, es fehlten nur noch zwei Prozentpunkte, doch nun droht Gefahr von jener jüngsten Ausgeburt der Hölle, die sich Internet nennt, und es möglich macht, dem Volk – trotz Netzwerkdurchsetzungsgesetz – teuflische Widerreden unterzujubeln.

Dieses Internet, in dem eben nicht nur die Impfpropaganda verbreitet wird, sondern auch Impfkritik, dieses Internet, dessen Inhalte schon genügt haben, Wahlen zu beeinflussen und die Zustimmung zum Regierungshandeln zu gefährden, dieses Internet, in dem Whistleblower nicht nur Geheimnisse der US-Kriegsführung breittreten, in dem nicht nur die einseitige, manipulative Berichterstattung der Medien korrigiert wird, dieses Internet, in dem sogar Zweifel am menschengemachten Klimawandel verbreitet werden, könnte – wenn man nicht aufpasst, den ganzen schönen Erfolg der Impfpropaganda zunichte machen.

Die Geschichte ist aber auch vertrackt. Die allermeisten Masern-Infektionen verlaufen, wie Masern-Infektionen nun einmal verlaufen. Das Kind ist ein, zwei Wochen krank – und danach wie neu und lebenslänglich gegen die Masern immun. So pfuscht die Natur der Schulmedizin ins Handwerk!

Natürlich gibt es bei der natürlichen Immunisierung in der realen, analogen Welt Nebenwirkungen. Seltene Nebenwirkungen. So selten, dass manchmal in einem Jahr in Deutschland nicht ein einziges Kind daran stirbt, in einem anderen Jahr hingegen vielleicht sogar zwei oder drei, was übrigens auch von den ärgsten Impfgegnern nicht bestritten wird.

Nebenwirkungen einer Impfung gibt es hingegen nur in der virtuellen Welt des Internets. Doch Ärzte, Pharma-Unternehmen und Politiker schaffen es einfach nicht, dem Volke klarzumachen, dass  Nebenwirkung nichts als pure Einbildung sind, und sollten sich irgendwelche realen Symptome zeigen, dass diese doch keinesfalls auf die Impfung zurückgeführt werden könnten.

Von daher bleibt dem guten Hirten gar nichts anderes übrig als eine Impfpflicht zu verfügen und drakonische Strafen für alle auszusprechen, die sich seinem Willen widersetzen. Keine Kita für Nichtgeimpfte! (Das spart ein paar Krippenplätze!) und ein Bußgeld für ungeimpfte Schulkinder, weil die Schulpflicht ein wichtigeres Gut ist als die Volksgesundheit, ausgenommen freitags.

Aber, was soll’s!

Sind wir doch bisher mit unseren Pflichten ganz gut gefahren.

Wir haben eine großartige Sozialversicherungspflicht für abhängig Beschäftigte in der freien Wirtschaft. Die zahlen in die Rentenkasse ein, und der Staat belastet diese Rentenkasse mit versicherungsfremden Leistungen, die er mit dem Bundeszuschuss absolut nicht ausgleicht. Die Aussicht für die nächste Zukunft: Grassierende Altersarmut. Ausnahmen: Beamte, Selbstständige, Freiberufler.

Wir haben eine Rundfunkgebührenbezahlpflicht, die pro Wohnungseingangstüre fällig wird. Ausgenommen sind Asylbewerber und Hartz-IV-Empfänger.

Wir haben eine Wehrpflicht. Ausgenommen sind derzeit alle wehrfähigen Männer.

Im Auto herrscht Gurtpflicht. Ausgenommen waren bis 2014 die Taxifahrer. An der Helmpflicht für Radfahrer wird gearbeitet. Rikscha-Fahrer werden ggfs. anfangs auch ausgenommen.

Steuerpflichtig sind wir alle. Ausgenommen sind diejenigen, deren Gewinne in Steuerparadiesen anfallen.

In Wohnräumen herrscht Rauchmelderpflicht, auf Webseiten Impressumspflicht, Automobile unterliegen der TÜV-Vorführungspflicht …

Nun kommt halt auch noch die Impfpflicht obendrauf. Ist doch vergleichsweise lächerlich, im Verhältnis zu den bereits bestehenden Gesamtpflichten.

Schließlich haben wir im Gegenzug ja auch Rechte.

Zum Beispiel das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Aber wer darauf pocht, begibt sich schon wieder ins Unrecht, weil es schließlich auch noch höhere Werte gibt als die Grundrechte.

Was viele einfach vergessen, ist das Recht, übrigens noch so ein Grundrecht, sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu informieren. Es wird zwar vieles getan, das bereits erwähnte Netzwerkdurchsetzungsgesetz gehört unter anderem dazu, die Zahl der allgemein zugänglichen Quellen zu reduzieren, weil es schließlich  höhere Werte gibt als die Grundrechte, doch habe ich für Sie noch eine dieser Quellen ausfindig gemacht, die nach meinem Dafürhalten die Masern-Thematik neutral beleuchtet und einen anderen Schluss nahelegt als der Bundesgesundheits-, Masernausrottungs- und Organspende-Minister. http://www.impfungen-und-masern.de/masern.html

Ändern können wir heute nichts mehr, wenn der gute Hirte uns noch im Mai die Impfpflicht beschert. Da hätten wir uns früher ungehindert informieren müssen.
Aber ganz rechtlos sind wir noch nicht.

Ein Recht ist uns geblieben. Das Recht, mit dem alles legitimiert wird, was man uns an Pflichten so aufbürdet.
Am 26. Mai 2019 dürfen wir es wieder ausüben.