Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, Archivdokumente zum Zweiten Weltkrieg einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein offenes Zentrum sowie eine Internetseite sollten künftig gegen Versuche einer Geschichtsfälschung wirken, sagte Putin in St. Petersburg. Dort erinnerte der Präsident an den Jahrestag des Durchbruchs der Leningrader Blockade und traf sich mit Veteranen. Die deutsche Wehrmacht hatte im Zweiten Weltkrieg von 1941 bis 1944 St. Petersburg, das damals Leningrad hieß, belagert.

„Wir werden jenen das Maul stopfen, die versuchen, die Geschichte umzuschreiben (…) und die Rolle unserer Väter und Großväter zu schmälern, unserer Helden, die starben, um ihre Heimat und praktisch die ganze Welt vor der braunen Pest zu schützen“, sagte Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Einige Funktionäre im Ausland könnten ihr „Schandmaul“ nicht halten, so der Präsident. Sie würden die Rolle der ehemaligen Sowjetunion bei der Befreiung vom Hitlerfaschismus infrage stellen.

Zuvor hatten Polen, Litauen und Lettland protestiert, dass Putin und andere ranghohe russische Politiker versucht hätten, den Molotow-Ribbentrop-Pakt zu relativieren und Polen eine Mitschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zuzuschieben. Unter anderem hatte Putin den polnischen Botschafter in Berlin der Jahre 1933 bis 1939, Józef Lipski, als „antisemitisches Schwein“ bezeichnet. Durch das deutsch-sowjetische Nichtangriffsabkommen, den Hitler-Stalin-Pakt, wurden Polen, die Baltischen Staaten und Finnland zwischen NS-Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Die deutsche Wehrmacht überfiel am 1. September 1939 Polen, Stalins Truppen marschierten gut zwei Wochen später im Osten des Landes ein. Polen will Russland mit einem Gesetz verbieten, diesen Anfang des Zweiten Weltkrieges umzudeuten. In dem Geschichtsstreit hat Polen bereits den russischen Botschafter einbestellt.

Putin will Rede in Yad Vashem halten

Am 9. Mai feiert Russland in Moskau den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges und den Sieg der Sowjetunion mit einer großen Militärparade. Zum Jahrestag soll es zudem eine Einmalzahlung von 75.000 Rubel (rund 1.100 Euro) für alle Veteranen geben, kündigte Putin an. Bei dem Gedenken in St. Petersburg lobte er auch den Staat Israel, der die Erinnerung an den Holocaust – den Völkermord an den Juden – hochhalte.

Russlands Präsident wird am Donnerstag auch beim Holocaust-Gedenken in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem eine Rede halten. Bei seinem Besuch in der israelischen Hauptstadt will er zudem ein Denkmal für die Leningrader Blockade im Sacher Park einweihen. Die 900 Tage lange Blockade gilt als eines der schwersten Verbrechen gegen die Menschlichkeit der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Auf Befehl von Adolf Hitler sollte die Stadt durch systematisches Aushungern ihrer Bewohnerinnen und Bewohner ausgelöscht werden. Mehr als eine Million Menschen starben damals an Hunger, Kälte und Krankheiten sowie durch Granatenbeschuss und bei den Kämpfen um Leningrad. Die Blockade wurden am 18. Januar 1944 von der Roten Armee durchbrochen und endete am 27. Januar.

Rußland gibt deutsche Dokument von beiden Kriegen frei die Rußland damals in Sicherheit gebracht hatte....

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